Sonntag, 16. Juni 2013

Waitomo (04. Mai - 05. Mai)


In Waitomo angekommen, haben wir beim örtlichen Holiday Park eingecheckt und uns erstmal eine schöne lange heiße Dusche gegönnt. Damit war schon viel bewegt, doch der Magen knurrte noch und so hieß es: Ab zum Supermarkt! Und das schon bettfertig in Jamis und bei Regen - na was für ein Fest!

Wie auch immer, so langsam gewöhnt man sich an das Regengeräusch auf Jucys Dach und so schliefen wir schön aus und fuhren dann - viel zu früh - schonmal zu den Caves und wollten uns dort mal umgucken und eventuell einen Walk dort laufen. Wir haben also schon eingecheckt, das Gesundheitsformular ausgefüllt und hatten nun noch etwas Zeit bis wir um 2 Uhr auf die Tour gehen sollten. Nach gestern war uns aber nach Laufen dann doch nicht so zu Mute und deshalb fuhren wir etwa 30 Minuten die Straße entlang mit Halt an einer natürlichen Steinbrücke (nicht so spektakulär, dafür immerhin mit einer Swingbridge auf dem Weg dorthin - ich wollte doch sooooo gerne ENDLICH mal auf eine Swingbridge) zu einem Wasserfall. Der war echt unfassbar groß und schön! Und während wir so die Aussicht genossen, fing es auch wieder von oben an zu plätschern! Aber nicht doll und so ließen wir uns nicht unterkriegen und fuhren noch einen Stopp weiter zu einer kleinen (Kalk?)Höhle. Die war auch ziemlich beeindruckend und - vor allem - trocken, denn es fing auf einmal ernsthaft an zu regnen...wie aus Eimern ist hier kein Sprichwort mehr! Aber alles halb so schlimm, denn Jucy ist ja nicht nur unser Bett, unser Auto und unsere Küche, sondern auch unser Kleiderschrank :-) ... mit trockenen neuen Sachen! Nun mussten wir uns richtig sputen und im Eimerregen zu den Caves zurück eilen, denn die Tour sollte bald beginnen!


Marokopa Falls




Dort angekommen wurden wir dann auch schon aufgerufen und mit noch einem anderen (aus Deutschland, woher sonst?) ging es nun mit unserem Guide in die Höhle. Zuerst hielten wir in einem riesigen Schuppen, in dem wir uns umziehen konnten und unsere Neoprenanzüge, Helme und Gummistiefel bekommen hatten und in dem wir auch später unsere Dusche haben konnten. Dabei ist natürlich sehr wichtig, wie rum man den Neoprenanzug anzieht, ne Georg? Hihi, er und der andere Deutsche hatten ihn ernsthaft auf links angezogen - ist ja nicht so, dass unser Guide das vorher gesagt hatte...! Aber nachdem die Jungs diesen Fehler berichtigt hatten, konnte es nun endlich losgehen!


Nach einem kurzen Marsch über Felder (bei dem mir zum ersten Mal richtig aufgefallen ist, WIE nah die Vögel hier kommen, man denkt, sie würden auf der Hand landen, tun sie aber nicht) ging es im Matsch zum Eingang der Höhle. Einer nach dem anderen kletterte die Leiter hinunter und nur unsere kleine Helmlampe brachte uns etwas Sicht (bei dessen Bedienung ich zugegebener Maßen so meine Problemchen hatte, aber unser Guide meinte schon im Voraus, dass es pro Gruppe in der Regel eine Person gibt, die die Helmlampe nicht an und aus kriegt - aber nachdem die Jungs ihren Wetsuit falsch rum anhatten, kann ich als einzige Dame der Tour ja wohl auch kleinere technische Schwierigkeiten haben...). Wie auch immer, wir mussten kurz ins wohlgemerkt eiskalte Wasser eintauchen und es in unseren Neo lassen, damit der Wetsuit funktioniert, hui, das war kalt! Aber dann ging der Spaß los! Unfassbar waren die Millionen kleinen Glühwürmchen an der Decke der Höhle. Mir ist klar geworden, dass ich gar nichts über Glühwürmchen wusste. Sie sind so ein bis drei cm lang und leuchten am Ende ihres Körpers. Es ist sozusagen ihr Kot, der leuchtet. Dann bleiben sie dort in der Höhle hängen und warten sozusagen auf Futter. Wenn die Höhle mal überflutet wird, werden sie alle rausgeschwemmt - Irre oder? Dann haben sie alle einen Faden von der Decke hängen, so ähnlich wie ein Spinnennetz. Den sollten wir nicht anfassen, weil der wohl ein bisschen giftig ist und Hautausschlag hervorruft. Mit dem Blick gen Decke (man denkt echt, es wäre der Sternenhimmel) ging es dann in die Höhle rein. Wir haben manchmal unser Licht ausgemacht und haben wirklich NICHTS gesehen (da, wo keine Glühwürmchen waren) und sind im absolut Dunklen gelaufen oder geschwommen! Keine Chance, irgendwann auch nur irgendwas zu sehen! Außerdem haben wir uns abgewechselt, zu leaden. So musste jeder mal nach vorner und die Gruppe führen! Auch das war ein komisches Gefühl, wenn man selbst doch so gar nicht sicher ist, ob und wie und wo und was...! Irgendwann kamen wir dann auch zu dem Bereich, den wir in den Tubes - großen Gummireifen, Hintern zuerst - durchquert haben! In die Tubes sind wir „reingegangen“, indem wir auf einen Felsen geklettert sind, den Tube um unseren Hintern gelegt haben und dann rückwärts ins Wasser gesprungen sind! Das war echt cool! Im Wasser gab es dann eine Leine, an der man sich langziehen konnte. Um den Klang der Höhle zu hören, haben wir währenddessen Lieder gesungen! Weiter gings und wir sind durch wirklich enge Felsformatierungen geklettert. So unter anderem auch durch eine Öffnung, die einem Rohr glich. Wir sollten Kopf voraus klettern... nur wie um Himmels willen komme ich am Ende dann wieder raus? Das Rohr war etwa 1 Meter höher als der Boden und ich kletterte ja Kopf voraus! Irgendwie war ich am Ende dann kopfüber im Felsen und konnte mich kaum noch bewegen - sehr zur Schadenfreude der männlichen Tourenden! Aber selbst ist die Frau und so habe ich mich dann irgendwie befreit und bin dann aus dem Felsloch rausgekrochen, so dass wir weiter konnten! Was für ein toller Tag!

Und zum Abschluss wollten wir noch schön etwas Strecke in Richtung Rotorua zurücklegen! Nach unseren sehr heißen schönen Duschen sind wir ab zu Jucy und - nichts! Jucy sprang einfach nicht an! Ich hatte blöderweise das Licht angelassen nach unserer Rückfahrt im Eimerregen und nun war die Batterie leer. Sämtliche Startversuche mit einem Autostarter und mit einem anderen Mietwagen scheiterten, da wir ja eine relativ große Batterie in Jucy hatten - wegen der ganzen Accessoires wie Kühlschrank, DVD Player, Licht, etc. Auch eine Mitfahrgelegenheit nach Rotorua hatten wir mittlerweile. Und es war mittlerweile auch schon relativ spät und es blieb uns einfach nichts anderes übrig, als Jucy anzurufen - was ich so lange wie möglich rauszögern wollte, weil wir ja keinen extra Versicherungsschutz hatten. Na ja, Jucy leitete uns gleich an den AA weiter, die bemerkenswerter Weise eine extra Abteilung nur für Jucy hatten, und dort fragte die Frau mich, ob wir AA Mitgleid seien. Ich sagte nein und sie fragte, wieder, ob wir irgendwo anders AA Mitglied seien und ich sagte wieder nein. Dann fragte sie nochmal, ob wir wirklich nirgends auf der Welt AA Mitglied wären und ich sagte wieder nein. Und dann, als sie fragt, ob wir nirgends auf der Welt bei irgendwas ähnlichem wie dem AA Mitglied seien, erzählte ich endlich von Georgs ADAC Mitgliedschaft! Das hat uns 140 $ gespart! Unfassbar! Nach einer Weile kam dann der AA Typ und hat unserem Jucy eine Herzmassage gegeben (na ja, fast, er hat einfach die Batterie geladen) und schwupps waren wir schon wieder auf der Road - in Richtung Rotorua.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen