Samstag, 13. Juli 2013

Rotorua


Wegen der Verzögerung durch die Startschwierigkeiten sind wir natürlich nicht mehr ganz so weit gekommen wie geplant. Deshalb haben wir in der Nähe von Taupo wieder auf einem DOC Campingplatz geschlafen und konnten Gott sei Dank wieder bei dem mittlerweile schon lieb gewonnenen Regenprasseln einschlafen. Es hat so doll geregnet, dass wir am nächsten Morgen ernsthaft inmitten eines Sees aufgewacht sind! Und das Schlimmste: Einer meiner Schuhe war beim Betten machen wohl rausgefallen und hatte die Nacht schwimmender Weise verbracht. Und das, obwohl wir schon so viele nasse Klamotten im Auto hatten, die unbedingt getrocknet werden mussten! Randnotiz: Campingplatz mit Wäschetrocknungsmöglichkeit suchen! Bei dem Wetter mochten wir noch nicht mal irgendwas machen und so fuhren wir ohne auszusteigen nach Taupo zu Mc Donalds, wo wir erstmal auf dem Parkplatz Müsli und Brot frühstückten und uns dann auf der Mc Donalds Toilette mit umziehen, Zähne putzen, Haare kämmen etc. tagfertig machten! Nun aber: Ab nach Rotorua!

Wer in Taupo ist und nach Rotorua will, hat so einige Zwischenstopps zu besichtigen. Must-Do Nummer eins sind da natürlich die Huka Falls. Die Huka Falls sind Wasserfälle mit einer unglaublichen Wassermenge. Soweit nichts Neues, aber die Huka Falls fallen nicht vertikal, sondern die Wassermassen strömen horizontal. Absolut lohnenswert!




Je näher wir an Rotorua kamen, desto freundlicher wurde dann auch das Wetter. Zweiter Stopp waren die Mud Pools im Vulkangebiet Wai-o-tapu. Die faszinieren mich immer noch. Man muss sich ein riesiges Schlammfeld vorstellen, das besonders nach Regenfällen, blubbert und spritzt, was das Zeug hält (Achtung: hohe Temperaturen)! So etwas hab ich noch nicht gesehen! Ein nie enden wollender Schlammblubberspaß! Und weil ich so fasziniert war und wir ja auch nur einmal hier sind, sind wir auch noch in den Park in Wai-o-tapu gegangen, damit wir endlich erfahren, was für die ganzen Dämpfe verantwortlich ist, die wir auf der Fahrt gesehen hatten. Neben durch Schwefel neongelb gefärbten 100 Grad Celsius heißen „Pfützen“ haben wir Vulkankrater („Devils Eye“ oder so) und einen so farbenprächtigen See bewundert, bei dem man kaum glauben kann, dass da niemand nachgeholfen hat.













Etwas weiter sind wir dann bei Kerosene Creek angehalten, ein Geheimtipp von Deb (Lenis Family) und auf jeden Fall eines unser Highlights. Ach, nicht zu vergessen, ist der Schwefelgeruch, der bei diesen ganzen Highlights ertragen werden muss - aber alles halb so schlimm (sagt man dann nicht mehr, wenn die Badeklamotten nach dem 3. Mal waschen immer noch nach Schwefel stinken...). Wie auch immer, Kerosene Creek ist ein warmer Fluss und ein absoluter Geheimtipp. So konnten wir die meiste Zeit dieses Naturwunder alleine genießen! Man stelle sich einen Fluss vor, der eine kleine Ausbuchtung hat, in das ein kleiner Wasserfall fließt - und das alles bei Badewannentemperatur! Unfassbar und ein wahrliches Naturwunder! Irre war, dass der Boden so heiß war, dass man die Füße an manchen Stellen gar nicht auf den Boden stellen konnte bzw. es zu heiß wurde, sobald sich der Vulkansand über die Füße legte.




Soweit zu den Zwischenstopps! Gegen Abend kamen wir dann im Rotorua Holiday Park an (Erinnerung: Auswahlkriterium war, dass es eine Möglichkeit gab, unsere Klamotten zu trocknen). Durch Rotorua selbst sind wir also im Dunkeln gefahren und irgendwie hatte die Straße mit den ganzen großen Hotelkomplexen was - ist mir auf jeden Fall immernoch mit Ausdruck und Charme im Gedächtnis. Wie auch immer, sobald wir im Holiday Park angekommen waren, wurde der Laundry Room mit unseren mittlerweile Mengen an nassen Klamotten bepflastert (ein Trocknergang kostete 4 $, fanden wir zu viel, also wurden sämtliche Haken, Stühle, Tische, Türen und Bügelbretter als Wäscheleine umfunktioniert). Dann gab es lecker Abendbrot und dann fanden wir uns im Jucy wieder! Eine frühe Nacht sollte es sein, denn schon lange wollte ich endlich endlich zorben - das stand für den nächsten Morgen auf dem Plan!

Also sammelten wir am nächsten Morgen unsere relativ gut getrocknete Wäsche ein und fuhren wohlgemerkt im Sonnenschein zunächst in die Mountain Road (ich bin mir nicht mehr sicher, ob sie so hieß), bevor es zum Zorben gehen sollte. Die Mountain Road führt auf einen Berg, von dem man eine schöne Sicht auf Lake Rotorua haben soll. Also fuhren wir mit Jucy so weit wie wir kamen und liefen dann immer berghoch. Recht bald hatten wir dann auch eine recht schöne Aussicht, aber dann kam nur noch Wald und keine Aussicht. Auch auf dem Gipfel versperrten Bäume die Sicht. Wir trafen dann noch ein Ehepaar, die auch auf der Suche nach schöner Sicht waren und ebenso erfolglos waren wie wir! So gingen wir dann zum Jucy zurück, genossen wirklich mal die seltenen Sonnenstrahlen und dann ging es weiter zum Zorbing, bei dem wir als Jucymieter 2 für 1 bekamen. Für Georg war sofort klar, dass er nicht zorben will und nun musste ich mir überlegen, ob ich 45 $ für zwei Rides bezahlen wollte. Nach etwas hin und her fand ich mich dann im Zorb wieder. Es gibt zwei verschiedene Arten von Zorbing. Einmal das Trockenzorbing, bei dem man in einem großen Plastikball festgeschnallt wird und sozusagen saltomäßig den Berg runterrollt. Und dann gibt es das Nasszorbing, bei dem man mit warmem Wasser im Zorb den Berg runter schwimmt. Von außen betrachtet sieht das trockene Zorbing viel viel spektakulärer aus und deshalb habe ich mich auch dazu entschieden. Allerdings kann man das Gefühl, das man im Zorb hat, schon von außen ziemlich gut einschätzen - man wird da nicht besonders überrascht. Aaaaber da ich ja noch einen Ride hatte und eine Angestellte gefragt hatte, ob ich nochmal trocken oder lieber nochmal nass machen soll und sie mir gleich sagte „Do the wet one thats way more fun!“ war die Entscheidung klar! Beim zweiten Ride bin ich zusammen mit lauwarmem Wasser den Berg (allerdings durch einen Parcours im Zickzack) heruntergerollt! Das war der WAHNSINN! Man wusste nichts mehr: wo oben, unten, links, rechts ist! Kann ich nur empfehlen!!!




Auf der Suche nach noch mehr Adrenalin sind wir dann noch zum Agrodome gefahren, eine Anlage mit diversen verschiedenen Adrenalindingen - Bungy, Skydive Simulator, ach, so genau weiß ich das gar nicht mehr! Wir fanden auf jeden Fall den Skydive Simulator interessant, aber nachdem wir gesehen haben, wie das so funktioniert (auf einem runden Megapuster) und dass man festgehalten wird und man insgesamt 10 Minuten dabei ist, aber davon nur 2-3 Minuten das Gefühl des freien Falles hat, war auch das für uns uninteressant! Also machten wir uns es in Jucy bequem und traten gegen Nachmittag unsere Fahrt in Richtung Coromandel an. Das genaue Ziel war noch unsicher, aber während der Fahrt habe ich ein bisschen in den Reiseführern gestöbert und schnell war klar: Die Pinnacles sollten erobert werden (und wenn dann noch Zeit blieb, klingt der Hot Water Beach auch sehr interessant!).

Wie dem auch sein: Erstmal Richtung Coromandel!

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