Montag, 3. Dezember 2012

Horse Show und Zweitjob

Am letzten Wochenende waren Mike, Hayley, Jack, Ash und ich bei einer Horse Show, bei der Ash mit ihrem Miniature Horse Dolly teilgenommen hatte. Die Show war in Kaiapoi, einem Nachbardorf, und ging Samstag und Sonntag. Es war supergutes Wetter und dementsprechend schön waren auch beide Tage. Es ist schon witzig, die Mini-Pferde zu sehen. Sie gehen einem gerade mal bis zum Knie oder ein kleines bisschen höher und sehen wirklich wie kleine Pferde (die Betonung liegt hier laut Ash auf Pferde und nicht auf Ponys) aus. Irre! Und so wurde Dolly schon letzte Woche showtauglich gemacht. Dazu gehört es, geschoren zu werden, auch bei sommerlichen Temperaturen mindestens zwei Decken (inklusive Kopfteil) zu tragen, damit das Fell nicht nachwächst, am Showtag mit Falschhaar im Schweif zu tragen, Nase und Augen eingeölt zu haben, glänzende Hufen zu haben und den Schopf zur Seite gesteckt zu haben.

Am ersten - längeren - Showtag wimmelte es nur so von kleinen Pferdchen und es ging darum, die Pferde an sich zu bewerten. Dazu werden sie ganz besonders hingestellt (Hinterbeine etwas ausgestreckt) und es wird mit fast komisch wirkenden Bemühungen ein aufmerksamer Blick des Pferdes erzwungen. Sah wirklich komisch aus, wie sie da alle in der Reihe standen und sie um nach vorne gespitze Ohren bemühten. Dazu wurde entweder Gras gezupft, der festliche, Pferderennen ähnliche, Hüte zu schwenken oder mit geheimen Taschentücherpackungen im Handschuh geknistert.
Der Dresscode der Teilnehmer ist als sehr glitzernd und festlich. Und ich glaube, es gibt eine Hutpflicht, zumindest habe ich keinen ohne Hut gesehen. 

Am zweiten - kurzen - Showtag war der "fun"-Teil, bei dem deutlich weniger Teilnehmer waren und bei dem es um Geschicklichkeitsparcoure und Springparcoure ging. Alles geführt. Obwohl die Nacht von Samstag auf Sonntag absolut windig war und ich fast schon Angst haben musste, dass das Haus wegweht, war der Sonntag so heiß, dass es kaum auszuhalten war.

Die Farben der Platzierungen ist hier anders als zu Hause. Der erste bekommt ein rotes ribbon, der zweite ein blaues, der dritte ein gelbes und der vierte ein grünes. Dabei sind es keine Schleifen, sondern lange Bänder mit Schriftzug, die um den Hals der Pferde gebunden werden (oder einfach nur in die Hand gedrückt werden, wenn die Zeit drängt). 

Auf jeden Fall war es ein superschönes Wochenende :-) Wer weiß, vielleicht kommt ja noch die Gelegenheit, dass ich auch noch eine Show mit Dolly mitmachen kann!

Auf dem Rückweg von der Show am Sonntag standen hier beim Eingang unserer Straße ein Polizeiauto und weitere andere geparkte Autos - komisch! Gestern haben wir dann rausbekommen, warum.... Es wurde hier am Fluss ein ausgebranntes Auto mit einem Körper drin gefunden und es wird wohl vermutet, dass es Mord war! Supergruselig, bis dahin, wo die Autos parkten, jogge ich immer... aber weil Hayley frisches Gras gepflanzt hat, sind die Hunde nun erstmal hier und dann nehme ich Fred einfach mit zum Joggen! 

Dann gibt es noch weitere Neuigkeiten. Letzten Freitag und gestern (Montag) habe ich bei Harriet gebabysittet. Das mache ich als Zweitjob, um noch ein bisschen Geld zu verdienen. Die Kiddies sind Alex (girl, 9), Barny, Mathias und Moses (3 Monate). Die machen home-school, das heißt, sie gehen nicht zur Schule und werden zu Hause von der Mama unterrichtet. Deshalb freut Harriet sich, wenn sie auch am Tag, während Jack und Ash in der Schule sind, Unterstützung bekommt. Es ist schon komisch, wie unterschiedlich zwei Familien sein können. Harriets Familie ist sehr gläubig und es wird wirklich nur lieb miteinander gesprochen. Hier wird auch schonmal ein rauer Ton angeschlagen, wenn die Kiddies mal wieder nicht ins Bett wollen, keine Zähne putzen wollen, aufräumen oder was auch immer. Es ist schon spannend, in verschiedene Familien reinzuschnuppern - gerade, wenn man als Familienmitglied gilt! Und ist nicht genau das ein wichtiger Teil, der meinen Aufenthalt hier ausmacht?!

Herzliche Grüße,

eure Franzi,
die Schätzerin

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