Samstag, 13. Juli 2013

Die Wendung


Mit unserer Rückkehr hat sich alles etwas gewendet. Nachdem Mike eigentlich gesagt hatte, dass wir die ganze Zeit, in der Georg hier war, reisen konnten, mussten wir nun doch 10 Tage zu Hause sein. Davon haben wir wirklich viele viele Abende gebabysittet und morgens haben wir die Kids für die Schule fertig gemacht und dann hat doch Mike sie gefahren, sodass wir jeden Tag umsonst früh aufgestanden sind. Doch damit nicht genug, als es hieß, wir hätten einen Tank im Wert von 130 $ verfahren, als Mike und die family in Urlaub waren (Randbemerkung, wir waren selbst in Urlaub und haben immer nachgetankt, wenn wir das Auto benutzt hatten und sowieso würden in den Tank niemals 130 $ reinpassen) war für mich klar, dass ein wichtiger Bestandteil meines Aufenthaltes - Familienmitglied sein - völlig verfehlt wurde. Ich habe enorm viel gearbeitet - viel mehr, als ein Au Pair arbeiten sollte und kaum mal ein Dankeschön gehört! Das Benzin (das, selbst, wenn wir es genommen hätten, wohl kein Problem sein sollte bei dem Arbeitsumfang, den ich an den Tag lege) hat nun das Fass zum Überlaufen gebracht! Ich wollte nur noch weg. Zwei Tage brauchte ich, um die Mission Impossible zu planen und alles vorzubereiten. Ich habe meine Sachen gepackt und mein Zimmer nicht verlassen und auch nichts gegessen. Wie erwartet, hat nichtmal jemand nach mir geguckt. So kam es, dass Lenis Familie mich Samstag Abend abgeholt hat. Ich habe meiner Familie nicht sagen können, dass ich gehe, denn ich war emotional zu sehr verstrickt, habe ich doch die Kiddies schon lieb gewonnen und höre ich doch, wenn ich mal etwas anspreche, den Satz: Just leave then! Habe ich nun gemacht, und zwar abends um 11, während meine Family noch Fernsehen guckte bzw. gerade ins Bett ging. Einen Koffer hatte ich schon am Nachmittag am Ende der Auffahrt im hohen Gras versteckt, so hatte ich nun etwas weniger zu tragen. Hinterlassen habe ich nur einen sehr langen Brief mit vielen Erklärungen, wobei ich bezweifle, dass er richtig verstanden wurde, waren doch bei meiner Familie sowieso alle anderen blöd und hatten keine Ahnung. Ist auch egal, die folgenden zwei Tage habe ich dann bei Lenis Familie verbracht, bevor ich am Montag Morgen auf die Nordinsel geflogen bin. Die Maschine von Christchurch nach Rotorua machte mir schon etwas Angst, es gab keinen Bodycheck und auch keine Passkontrolle, man ist einfach in die Maschine gegangen (für mich als Flugangsthase nicht so schön) und dann war es auch noch eine kleine Propellermaschine! Na ja, wie auch immer, das Wetter war Gott sei Dank wunderschön, ich hatte eine fantastische Aussicht und konnte den Flug fast genießen. In Rotorua wurde ich dann von Lucia abgeholt. Mein neuer Job sollte nun endlich sein, was ich eigentlich die ganze Zeit wollte: Pferde Pferde Pferde!

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